Schulbusbegleiter im Markweg: Ausbildung beendet
Lizenz zum Schlichten
Nun also haben sie ihren Ausweis, die Schulbusbegleiter am Schulzentrum Markweg: Am Mittwoch fand ihre Ausbildung ihren Abschluss, ganz offiziell, im Feuerwehrhaus. Damit wurde nun die zweite Staffel an Begleitern ins Amt gesetzt, die in Bussen Frieden und Sicherheit sorgen sollen.

Das zahlt sich aus, da ist sich Detlef Langer, Präventionsbeamter der Polizei, sicher: Konkrete Zahlen, die sich auf die Situation in Herrenberg beziehen, gibt es noch nicht, aber aus dem Nachbarkreis Calw, von dem sich die Herrenberger Schulen die Anregung holten: Dort meldete ein Busunternehmen jährlich Sachschaden in der Höhe von bis zu 180.000 Euro, verursacht durch Vandalismus. Das Aufschlitzen eines Schulbussitzes zum Beispiel schlägt mit 2.000 Euro zu Buche. Die müssen nun die Eltern ertappter Übeltäter bezahlen: keine Freude. Die Aufgabe der Schulbusbegleiter besteht aber auch darin, den Schülern klar zu machen, dass diese Kosten sonst auf die Öffentlichkeit fallen. Außerdem natürlich: Es geht um den lieben Frieden im Schulbus, um Raufereien, Gedränge. Jeden Tag laufen mindestens zehn Busse aus den umliegenden Gemeinden im Markweg ein. Hunderte von Schülern steigen ein und aus. Allein in diesem Frühjahr, erzählen die Verkehrsbeauftragen der Schulen, kam es zu zwei Schlägereien, die durch die Schulbusbegleiter geklärt werden konnten.
Eine erste Reihe an Schulbusbegleitern ließen Gymnasium und Realschule bereits im Frühjahr schulen. Fortan ist geplant, jährlich im Herbst einen Kurs stattfinden zu lassen, bei dem wiederum 20 neue Schüler in ihre Aufgaben eingewiesen werden, zehn Schüler jeder Schule, Jungen und Mädchen gleichermaßen. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt angestoßen durch eine Kampagne des Innenministeriums, das die mangelnde Verkehrssicherheit an baden-ürttembergischen Schulen er heben ließ. Markweg und Längenholz steigen beide, als bislang einzige Schulen im Kreis Böblingen, ein. Im Markweg sah man den Bedarf jedoch als so hoch an, dass man im ersten Jahr gleich zwei Kurse anberaumte, so dass, die Neuausgebildeten eingerechnet, derzeit 40 Schulbusbegleiter am Schulzentrum aktiv sind. Zuletzt sollen es 100 sein, nachdem die Ausbildungsreihe alle Klassenstufen der Realschule und des Gymnasiums durchlaufen hat. 100 Schulbusbegleiter ist eine Zahl, die die Schulen denn auch halten möchten.
Tamara Nebel ist eine von ihnen - sie ist 15 Jahre alt und kommt aus Oberjettingen Als sie sich zur Schulbusbegleiterin meldete, besuchte sie noch die Klasse 7b. „Die meisten, die sich gemeldet haben", erzählt sie, „kamen aus unserer Klasse. Uns hat alle das Gedränge im Bus gestört, da haben wir uns gesagt, wir machen was dagegen". Es geht im Bus nicht nur um kostspieligen Vandalismus, es geht um das Sitzplatzgedränge, um störende laute Musik und allerlei Rivalität. Die beiden Verkehrsbeauftragten der Schulen, Lutz Rasemann am AGH und Hermann Rösch an der Jerg-Ratgeb-Realschule, stehen dabei natürlich voll hinter ihren Schülern. Aber allein schon die Anwesenheit der Schulbusbegleiter wirkt von selbst schon Wunder: „Es reicht manchmal schon, dass wir da sind", meint die frischgebackene Busbegleiterin.
(Artikel erschienen am 13.11.2008 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)
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