2008-11 Gäubote Eröffnung

Jerg-Ratgeb-Realschule Herrenberg: Mediothek nach einem Jahr der Vorbereitung eingeweiht

Zum Schmökern und Recherchieren

von Sabine Haarer, Gäubote Herrenberg, 24.11.2008

„Wer lesen kann, ist besser dran." So klischeehaft dieser Satz auch daherkommen mag, er ist der Motor, der die „Mediothek" an der Jerg-Ratgeb-Realschule (JRS) in Herrenberg zum Laufen brachte. Nach einem Jahr Planung wurde der Medienraum am Samstagvormittag eingeweiht. In der nächsten Woche bekommen die Schüler ihre Benut­zerausweise und eine Einweisung, danach kann die Mediothek zum Schmökern und Recherchieren ge­nutzt werden. 

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GB-Foto: Holom
Die ersten Schüler machen sich über die Bücher her (stehend von links): Dirk Hasenbusch (Schulleiter), Friederike Timmermann (Bibliothekarin) und Gerhard Stocker (Vorsitzender des Fördervereins

Die Fakten zuerst: Cremefarbene Wän­de, helle Holzregale, Farbtupfer durch orangefarbene Stühle und ebensolche Sitz­hocker. 120 Meter Grundfläche. 1500 Me­dien, davon 30 Zeitungen und Zeitschrif­ten. Drei Computer mit Internetanschluss. Zwei Stunden Öffnungszeit täglich. Eine Fachkraft, die die Mediothek betreut. 31 Klassen, samt Lehrerkollegium, die das Angebot nutzen können. Und die größte Zahl zum Schluss: 50 000 Euro - so viel Geld wurde in den früheren „Auszeit­raum" der Jerg-Ratgeb-Realschule inves­tiert.

„Auf den Tag genau vor einem Jahr ha­ben wir uns zur ersten Besprechung ge­troffen", hat Andrea Fabisch-Wörner, Vor­sitzende des Elternbeirats, bei der Vorbe­reitung für die Eröffnung festgestellt. Mit „wir" meint sie Schulleiter Dirk Hasen­busch, den Vorsitzenden des JRS-Förder­vereins, Gerhard Stocker, die drei Pädago­gen Jutta Wiemann, Hanns-Peter Krafft und Wolfgang Kimmi und sich selbst. Im Laufe des Jahres kam manch helfende El­tern-, Schüler- und Lehrerhand, manch Geldgeber und Friederike Timmermann dazu.

Letztere ist Bibliothekarin und Lehrerin, wohnt in Jettingen, hat sich spontan auf die Stellenausschreibung als Fachkraft für die Mediothek gemeldet und war maßgeb­lich am Aufbau derselben beteiligt. „Die Herausforderung, von null an etwas aufzu­bauen, das hat mich gereizt", erzählt Frie­derike Timmermann. „Vom ersten Buchre­gal bis zur letzten Zeitschrift" habe sie mitentschieden, und dabei das Optimale bekommen. Nur ein einziger Wunsch blieb unerfüllt: Der Zugriff aller Nutzer auf die Internet-Recherche. Derzeit kann nur über Timmermanns Rechner nach einem be­stimmten Buch in den Regalen der Medio­thek gesucht werden.

Und obwohl es in den Regalen im JRS­Medienraum noch Platz hat - „mit der Zeit und anhand der Vorschläge der Nutzer werden wir die Lücken schließen", so Ger­hard Stocker - ist die Auswahl groß. Ne­ben Sachbücher aller 13 Fachschaftsbereiche, stehen Klassiker von Astrid Lindgren und Erich Kästner, Asterix-Bände und Cornelia Funkes „Tinten"-Reihe in den Regalen. In der Zeitschriftenauslage liegen Spiegel und Focus neben Bravo-Sport und Mickey-Maus-Heftchen. Natürlich gibt es auch den „Gäubote" zu lesen. „Die Mi­schung macht es. Es geht um lustvolle, ausgleichende, anregende Lesestunden, kurzum: Wer liest, hat mehr vom Leben", bringt Schulleiter Dirk Hasenbusch die In­tention der Mediothek auf einen Punkt.

„Die Schüler sollen sehen, dass nicht nur das Internet als Info-Quelle dienen kann. Und gleichzeitig sollen sie erkennen, dass ein Buch die Fantasie anregt, dass es die Kreativität fördert und eine Rückzugs­möglichkeit ist", wünscht sich Jutta Wiemann, die sich zusammen mit ihrem Kolle­gen Hanns-Peter Krafft schon seit Jahren für die Einrichtung einer Mediothek ein­setzt, und darüber hinaus auch für das Rahmenprogramm am Samstagvormittag verantwortlich war.

Zur Einweihung gab es eine Bildpräsen­tation über „den langen Weg der Medio­thek". Eine Autorenlesung mit dem Kölner Schriftsteller Selim Özdogan, der aus sei­nem Buch „Trinkgeld vom Schicksal" und einige unveröffentlichte Manuskripte vor­las.

Thematisch dazu passend ein Bücher­tisch mit interkultureller Literatur. Darü­ber hinaus Maltische zum Basteln von Buchrücken und die Endausscheidung des Lesewettbewerbs der Sechstklässler.

(Artikel erschienen am 24.11.2008 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de)

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