Mediothek

Seit der Eröffnung im November 2008 ist die Mediothek zu einem zentralen Lernort der Jerg-Ratgeb-Realschule in Herrenberg geworden. Die Mediothek bietet auf 120 m2 Grundfläche:

- über 4000 Medien (dies sind Bücher, Hörbücher, CDs, DVDs, Zeitschriften, Tageszeitungen)

- 6 Internet-Recherchearbeitsplätze

- Bestuhlung + Möblierung für Projektarbeitsgruppen bis 30 Personen

- tägliche Öffnungszeiten, die praktisch den gesamten Schulalltag abdecken

- professionelle Betreuung durch zwei Facharbeitskräfte

Die Mediothek versteht sich als Partnerin sowohl der Schüler als auch der Lehrkräfte und fördert das außerunterichtliche selbständige Arbeiten. Die Mediothek ist ein wichtiger Schritt zu einer Schulkultur, die Schülerinnen und Schülern nachhaltig Hilfe beim Lernen anbietet. Die Mediothek wird finanziert vom Förderverein der JRS.

 

 

Aktion Zeitungspate

Stuttgarter Zeitung

betreut durch: Bärbel Kranert, Jutta Sailer

2018-03 Zeitungspate 01 web 

Die Mediothek hat sich bei der „Aktion Zeitungspate“ beworben und nun sind wir dank unserem Zeitungspaten „Kletteranlage Gäufelden, Aramis Hotel“ stolze und glückliche Besitzer der „Stuttgarter Zeitung“ . Für das ganze Jahr 2018 steht die Stuttgarter Zeitung allen in der Mediothek zur Verfügung.

(Bärbel Kranert und Jutta Sailer)

Untergang der Titanic

für die ganze 7. Klassenstufe

betreut durch: Bärbel Kranert, Jutta Sailer

2018-03 Untergang der Titanic 01 web 

Es ist wohl das bekannteste Schiffsunglück in der Geschichte. Sachbuchautorin Maja Nielsen, die nun bereits zum zweiten Mal in der Mediothek zu Gast ist, erzählt eindrücklich und spannend von dieser Tragödie. Sie hat umfangreich recherchiert, Experten und Zeitzeugen befragt und auch den Schülern und Schülerinnen bis dato unbekannte Fakten des Untergangs als „Verkettung von menschlicher Dummheit“ bewiesen. Bilder und  Passagen aus ihrem Hörbuch unterstützen ihren sehr anschaulichen Vortrag. „Meine Mission ist es, die Schüler anzufixen, dass Sachbücher sehr lohnenswert sind.“ Dieses Ziel hat sie blendend erreicht, die Jugendlichen lauschten ihr gebannt 90 Minuten lang.

27 Sachbücher hat die Autorin bereits veröffentlicht.  In der Mediothek sind etliche ihrer Bücher und Hörbücher auszuleihen, so können die Schüler sich über weitere spannende Themen, wie Mount Everest, Napoleon, Wikinger, Vulkane, Tiefseeforscher und Entdecker informieren.

Dank der Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek war es uns möglich, zwei Lesungen am Vormittag anzubieten, sodass alle 7. Klassen in den Genuss  der Lesung kamen.Vielen Dank dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung!

(Bärbel Kranert und Jutta Sailer)
2018-03 Untergang der Titanic 02 web
65 Jahre Baden-Württemberg
eine Medien-Rallye ab Klasse 5

von Bärbel Kranert und Jutta Sailer, Mediotheksbetreuerinnen


2017-05 Mediothek 65 Jahre BW 02 web

 

 

1.    Ein Teil des Trinkwassers in Baden-Württemberg kommt aus dem größten See des Landes. Wie heißt er?
 

               



2.    Im Jahre 1818 fand es zum ersten Mal als landwirtschaftliches Fest statt. Heute ist es eines der größten Feste Baden-Württembergs. Um welche Veranstaltung Ende September, die zwei Wochen dauert, handelt es sich?

                        Volksfest




3.    Welcher berühmte Ingenieur und Konstrukteur aus Schorndorf hat Benzinkutschen erfunden?

 Gottlieb              




4.    Mit 216 Metern Höhe ist er längst nicht mehr der höchste Turm der Welt, aber der höchste in Baden-Württemberg. Welcher Turm ist gemeint?

Der                 Turm in Stuttgart

 


5.    Ursprünglich bedeutet der Name des gesuchten Flusses „wildes Wasser“. Er entspringt bei Schwenningen im Schwarzwald. Kennst du den Fluss?  

Der             




6.    In einem Museum in Stuttgart kann man Saurier in Lebensgröße und andere einmalige Fossilien anschauen. Wie heißt das Museum?

 Museum am                




7.  Eine Stadt in Baden am Nordschwarzwald  ist für ihre Früh-Zwetschgen bekannt.               
     Wie heißt sie?

       



8.  Welcher Baden-Württemberger flog ins Weltall?

 Ernst                        




9.    Welche baden-württembergische Stadt war 2006 während der Fußball-Weltmeisterschaft eine der Spielstätten?

                 




10.    Die Dreiländerbrücke verbindet die Schweiz, Frankreich und Deutschland.  Über welchen Fluss wurde sie 2006/2007 gebaut?

         




11.    Wo befindet sich der höchste Kirchturm der Welt? Kleiner Tipp: Es ist eine Stadt am Ostrand von Baden-Württemberg.

     




12.    Weißt du, welche Flüsse „die Donau zuweg“ bringen?

                und Breg




13.    Im Alter von drei Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und musste im Rollstuhl sitzen. Dennoch besuchte sie die Nähschule, stieg später in das Familienunternehmen ihres Vaters ein und erfand den „Teddy“. Wie heißt sie (2 Worte)?

                               




14.    Die Wilhelma war ursprünglich ein königlicher Park. Heute ist sie einer der größten zoologischen Gärten Europas. Welches Tier in der Wilhelma hatte die weiteste Anreise?
                                    

 Das rote                          



15.     Der Hohentwiel ist ein Berg vulkanischen Ursprungs im Hegau. Welche Stadt liegt an seinem Fuß?
 

           





Das Lösungswort: 

           -                      


Stand: April 2017

Eine Schatztruhe voller Geschichten aufgemacht
 
Herrenberg: Erzähler Naceur Charles Aceval bringt Fünftklässlern Märchen aus dem Maghreb nahe
 
von Rüdiger Schwarz, Gäubote Herrenberg, 25.03.2017
 
Betreuer seitens der Schule: Bärbel Kranert, Jutta Sailer, Stephanie Fritsche


2017-03 Lesung Aceval Gaeubote 01 web
Naceur Charles Aceval zieht die Fünftklässler mit seinen Geschichten in den Bann    GB-Foto: Holom

 

Zuweilen riecht er den Geruch von Zimt gut gewürztem Essen, hört den Ruf des Muezzins das Bellen eines Hundes, erinnert sich an den Geschmack, den Klang seiner Kinderjahre. Naceur Charles Aceval ist der Spross eines Basken und der stolzen Tochter des Oberhauptes eines Nomadenstammes. Im Maghreb großgeworden, schreibt der aus Algerien stammende Wahldeutsche die Tradition des Märchenerzählens fort. So auch in der Mediothek der Jerg-Ratgeb-Realschule.

Der Kampf entbrennt

Geschichten sind wie eine Zeitmaschine. Naceur Charles Aceval nimmt seine jungen Zuhörer mit in das Nomadenzelt seiner Kindheitstage. Angst und Hunger treiben den Jungen und seine Geschwister um, die Mutter kocht eine Suppe, viel hat sie nicht, eine Prise Salz, eine Zwiebel, eine Handvoll Grieß Wasser. Inmitten der ärmlich anmutenden Verhältnisse ist der Kampf zwischen Franzosen und Mudschaheddin voll entbrannt, es ist die Zeit des Algerienkrieges, am Tag durchsuchen die Franzosen die Zelte, nachts kommen die Mudschaheddin. „Wir hatten ständig Angst und Hunger", sagt der Mann, der drei Sprachen fließend beherrscht.

Am Abend, von dem der heute 66-Jährige erzählt, fällt ausgerechnet eine Kakerlake in die karge Mahlzeit hinein, die Mutter schüttet die Suppe weg, ihren Kindern, die der Hunger quält, erzählt sie von der Kamelstute, deren pralle Euter mit Milch gefüllt sind, die auf ihrem Rücken honigsüße Datteln mit sich trägt, diese Nacht wird sie kommen was für ein Glück. Das Licht im Zelt erlischt, eingehüllt in den großen Teppich lauschen die Knirpse der Stimme der Mutter, die Märchen zu erzählen beginnt, den Kleinen das Warten auf die sagenumwobene Kamelstute versüßt. Derweil ihre Sprösslinge eingeschlafen sind „hat meine Mutter eine Nacht gewonnen und uns doch ernährt, mit ihren Märchen und Geschichten".

Geschichten, Märchen, Legenden, Fabeln, die eine Generation gibt sie an die Nachfolgende weiter. So war es immer, so mag es noch sein dort unter den Nomadenzelten in der Steinwüste am Rande der Sahara, der algerischen Hochebene von Tiaret. Wo die Frauen den Schlüssel zu den mit Honig, Kaffee, Zucker oder mit vielen weiteren Schätzen gefüllten Truhen in ihren Händen haben die Männer nichts in Angriff nehmen ohne zuvor ihre Frauen gefragt zu haben. „Wenn die Frauen nicht frei sind, sind die Menschen nicht frei", gibt der in Tübingen beheimatete Märchenerzähler seinem gebannt lauschenden Publikum mit auf den Weg.

Nicht nur seine Mutter, auch seine Großmutter kannte viele Märchen der Onkel erzählte dem Jungen Märchen voller Weisheit. Heute ruhen diese Mitglieder seiner Familie auf dem Nomadenfriedhof, der keine Namen, Grabinschriften kennt. Der junge Aceval gehört zu den ersten Kindern des Nomadenstammes, die zur Schule gehen, schreiben und lesen lernen, der Vater, ein Straßenbauer aus dem Baskenland, stirbt früh, sein Sohn ist gerade einmal acht Jahre alt. Als junger Mann schlägt er sich nach Marseille durch, ist beeindruckt von der Größe der Stadt am Mittelmeer. Ampeln, Zahnbürsten, Messer und Gabeln, all das ist für den Nomadensohn eine völlig neue Welt. „Ich wurde fast überfahren, ich kannte ja keine Ampeln, ich musste lernen, dass Messer und Gabel Geräte sind, mit denen man isst" erinnert sich der Märchenerzähler.

Mit Märchen Brücken bauen

Es zieht ihn schließlich weiter, der Bruder lebt in Reutlingen, mittlerweile lebt Aceval 30 Jahre in Deutschland, bereist mit seinen Geschichten und Märchen die ganze Welt bis hin nach Palästina. „Zweimal war ich zu einem Festival vom Europaparlament in Straßburg eingeladen, erzählte auf Deutsch und Französisch", sagt der Mann, der mit seinen Märchen und Erzählungen Brücken zwischen den Kulturen den Religionen baut. „Für mich gibt es nur einen Gott, einen Gott für alle, das ist die Liebe" betont der Nachfahre des Stammes der Ouled Sidi Khaled. Aceval hat eine Bendir, die für den Maghreb so tyfische Rahmentrommel, und den alten Strohhut seines Großvaters, ein Geschenk der Tante mitgebracht. Natürlich hat er auch die jahrhunderte-, jahrtausendealten Geschichten seiner Vorfahren parat. Etwa sein Lieblingsmärchen von der Tochter des Löwen, das ihm die Großmutter beibrachte. Eine zu Herzen gehende Erzählung über die zarten Bande gegenseitiger Zuwendung, Fürsorge und Vertrautheit, das zweischneidige Schwert der Sprache, mit deren Worte man dem Gegenüber tiefe Wunden schlagen kann. Alle Verletzungen heilen eines Tages, nur Verletzungen, die einem mit Worten zugefügt wurden, heilen nie, wird der zutiefst gekränkte, traurige alte Löwe seine menschliche Adoptivtochter wissen lassen. Die sagenhafte Geschichte' vom kleinen Nomadenmädchen „Immergrün" handelt von Neid, Zwietracht, Liebe, Gewalt und Tod, Verrat und Verlust, üppigen und mageren Zeiten, davon, dass „wenn jemand in die Vergangenheit zurückschaut, er ein Auge verliert, wer gar nicht zurückschaut jedoch beide Augen verlieren kann". Es sind Märchen voller Weisheit, sie sind klug und gewitzt, mitunter traurig und tragisch. Es sind Märchen aus einer "Traumzeit" als die Tiere noch sprechen konnten, bevor sie für immer verstummten. „Aber das ist eine andere Geschichte."

(Artikel erschienen am 25.03.2017 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

Ein Mann voller Geheimnisse
 
Herrenberg: Maja Nielsen liest für Realschüler in der Stabi
 
von Jana Heilig, Gäubote Herrenberg, 18.02.2017
 
Betreuer seitens der Schule: Bärbel Kranert, Jan Krüger

„Geschichte durch Geschichten für Kinder spannend machen", das ist Maja Nielsens Passion. Am Freitag las sie vor Schülern der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Realschule aus ihren Büchern.

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Maja Nielsen trug spannende Geschichten vor    GB-Foto: Bäuerle

 

Mit ihren 27 Sachbüchern zieht sie rund um Stuttgart umher, um Kindern das Interesse an Geschichte zu vermitteln: „Der Funke an Geschichte muss überspringen. Um das Ganze noch spannender zu gestalten, benutze ich in meinen Büchern heutige Protagonisten", erläuterte die passionierte Geschichtenerzählerin.

Für ihr Buch Kolumbus besuchte sie zum Beispiel den direkten Nachfahren Kolumbus in Madrid. Und dieses Wissen an diesen besonderen Seefahrer vermittelte sie den siebten Klassen der Jerg-Ratgeb-Realschule. Getrennt wurde das Ganze in zwei Lesungen, zuerst in der Mediathek in der Jerg-Ratgeb-Realschule, dann in der Stadtbibliothek. In den eineinhalb Stunden hauchte sie der Geschichte neues Leben ein. Mit viel Hintergrundwissen erzählt die Schauspielerin über das, was man über den großen Seefahrer weiß, und das, was man zu wissen glaubt.

Auch Hörbuch eingesetzt

„Kolumbus ist ein Mann voller Geheimnisse", breitet Nielsen vor den Schülern aus. Ihre Erzählungen stützt sie mit Ausschnitten ihres Buches, die sie selbst liest oder aus ihrem Hörbuch laufen lässt. So erfahren die Schüler alles über Kolumbus' Leben, seinen Traum und seine Reise nach Amerika.

Und das kam an. Die 13-jährige Azra Sevil war begeistert: „Das war echt cool und richtig spannend." Ihre Mitschülerin, die zwölfjährige Emma Brouilly, stimmte ihr zu: „Mein Interesse an Geschichte wurde geweckt." „Die Kinder waren sehr motiviert und hörten sehr aufmerksam zu", schwärmte Nielsen selbst nach ihren zwei Lesungen. Doch nicht nur bei den Schülern kam Maja Nielsens Lesung gut an: Jan Krüger, Klassenlehrer einer der anwesenden Klassen, zog ein positives Fazit: „Es war eine spannende Ergänzung des Unterrichts."

Die Veranstaltung war eine Kooperation der Stadtbibliothek und der Jerg-Ratgeb-Realschule. „Wir sind froh, Frau Nielsen bei uns begrüßen zu können", so Angelika Ritz, die Initiatorin der Stadtbibliothek, „ihre Bücher sind sehr spannend und vermitteln gut das Wissen." Bärbel Kranert, (Jerg-Ratgeb-Realschule) pflichtete ihr bei: „Wir freuen uns über jede Autorenlesung, die mit der Stadtbibliothek möglich ist."

 

(Artikel erschienen am 18.02.2017 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

betreuende Lehrerin: Jutta Wiemann

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Die Mediothek hat passend zum Thema „Märchen“ im Deutschunterricht der fünften Klassen neben der Märchenrallye, in der die Schüler das Recherchieren in Büchern spielend lernen, eine besondere Aktion angeboten.

Naceur-Charles Aceval, ein Märchenerzähler aus dem Maghreb war zu Gast in der Mediothek

geboren in den 1950er-Jahren in den algerischen Hochebenen, an der Schnittstelle des Nordens und Südens, wo die Nomadenstämme im Frühjahr ihre Zelte aufschlagen und sich die städtische Kultur der Sesshaften mit den Traditionen der Beduinen vermischt. Seine Kindheit verbrachte er in den Nomadenzelten der Familie seiner Mutter. Diese und seine Großmutter haben ihm die Märchen erzählt, mit denen er seither lebt. Sein Repertoire an spannenden Märchen, interessanten Legenden, lustigen Rätseln und nachdenklich stimmenden Weisheitsgeschichten entstammen direkt aus der mündlichen Erzähltradition des Maghreb. Seit über 30 Jahren lebt Charles in Deutschland. Mit seiner warmen Stimme schlägt er mit dem ihm eigenen, ganz besonderen Charme und Humor eine Brücke zwischen den Kulturen.

Schüler und Erwachsene waren verzaubert und für eine Stunde in eine andere Welt entführt worden, in der Tiere noch sprechen konnten, fern in die Sahara in ein Nomadenzelt mit Geschichten, die nicht nur unterhalten, sondern auch den Weg weisen, zum Nachdenken anregen und berühren. 

Mit dem Vorschlag, die Geschichten abends den Eltern und Geschwistern zu erzählen und beim Hören der CD, die in der Mediothek auszuleihen ist, Mandalas aus Tausendundeine Nacht zu malen, war die Märchenstunde zu Ende.

„Hört genau zu und tragt die Geschichten weiter. Sie sind nicht nur Wörter, sie sind mehr: Sie sind wie Lebewesen. Durch uns können sie durch Raum und Zeit reisen. Hört genau zu und tragt sie weiter, damit das Wort nicht stirbt".

(Bärbel Kranert und Jutta Sailer)
Mit Textmarker Schwerverständliches hervorgehoben
 
Herrenberg: Jerg-Ratgeb-Realschüler aus der sechsten Klasse sind Testleser des Gärtringer Autors Dirk Traeger
 
von Thomas Morawitzky, Gäubote Herrenberg, 26.02.2016
 
betreuende Lehrerin: Jutta Wiemann

Der Gärtringer Autor Dirk Traeger lässt sich bei der Arbeit sehr gerne von seiner Zielgruppe über die Schulter schauen. Schüler der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Schule waren seine Assistenten, als er „Die Teckritter im 21. Jahrhundert" schrieb. Am Donnerstag kam Traeger in die Schule, um das fertige Buch seinen Helfern zu übergeben.

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Autor Dirk Traeger klatscht Schüler Tim Bischof ab, der wertvolle Tipps für das Buch gegeben hat    GB-Foto: Bäuerle

 

Traeger hat mittlerweile sieben Bücher veröffentlicht, im eigenen Gärtringer Verlag, unter professionellem Lektorat allerdings - und immer bezog er in seinen Arbeitsprozess Kinder und Jugendliche ein, übergab ihnen sein Manuskript vor Veröffentlichung zur Lektüre. Bislang trug er das Testlesen Schülern aus Sindelfingen, Weil im Schönbuch oder Kornwestheim auf.

In der Herrenberger Jerg-Ratgeb-Schule war Traeger natürlich schon zuvor ein Gast, einer, der las - nun wurde er zu einem, der lesen ließ. Die sechsten Klassen der Schule nahmen das dicke Manuskript von „Die Teckritter im 21. Jahrhundert" mit in die Herbstferien und machten sich mit kritischem Heißhunger an die Lektüre - 30 Kinder meldeten sich freiwillig für diese Aufgabe und übertrafen dabei die Erwartungen ihrer Lehrerinnen bei weitem.

Zu Bäumen erstarrt

„Die „Teckritter im 21. Jahrhundert" handelt von fünf Recken, die in einer Schlacht feige waren, vor 700 Jahren, und die deshalb in Bäume verwandelt wurden. Nun sollen sie wieder menschlich werden dürfen, müssen dazu aber einer allzu selbstbewussten Schülerin bei einem Projekt helfen und mit ihr einen ersten Preis holen. „Ich find's immer spannend, wenn in einem Buch Ritter vorkommen. Und wenn die in unserer Zeit landen und sich dort nicht zurechtfinden, dann wird es lustig", sagt Daniel Kopp, zwölf Jahre alt und einer der Schüler, die das Abenteuer unter die Lupe nahmen. Daniels Name taucht nun, zusammen mit den Namen all der anderen Testleser der Jerg-Ratgeb-Schule, in der Danksagung auf, die Dirk Traeger ans Ende seines Buches stellte.

Einige Sätze von besonders begeisterten Textlesern stehen auch auf dem Umschlag - ein Kommentar von Tim Bischof beispielsweise. Dieser Zwölfjährige jedoch trug noch mehr zum Buch bei; ihm dankt der Autor am Donnerstagvormittag noch ausführlicher, für eine wichtige Anregung: Tim brachte Dirk Traeger auf die Idee, das mittelalterliche Vokabular, das manchmal im Buch verwendet wird, auf ein Lesezeichen drucken zu lassen, das dem Buch beiliegt, und das den jungen Lesern die Lektüre sehr erleichtert.

Farkan Cakici, elf, ist ganz ähnlicher Meinung wie Daniel: „Ich finde Ritter spannend", sagt er. „Wie sie ihr Reich erweitern und erobern! Das ist schon ein sehr großer Unterschied zu heute ... Im Mittelalter trug man Schwerter und Rüstungen aus schwerem Metall."

Mädchen dagegen achteten bei der Lektüre nicht so sehr auf Schwert und Rüstung. „Ich finde das Buch gut", sagt zum Beispiel Emma Sophie Brouilly. „Es gibt darin spannende und witzige Szenen und vor allem kann man etwas lernen, darüber wie das Leben im Mittelalter war." Und auch Derya Jaybat, zwölf Jahre alt, findet das: „Ich fand das Buch sehr schön, witzig und spannend", sagt sie. „Ich habe beim Lesen viel über Ritter gelernt." Derya interessiert sich ohnehin für Geschichte - schon früher hat sie sich an der Schule in einer Gruppenarbeit mit dem Mittelalter beschäftigt.

Florian Wacker und Nelio Vischer, beide elf, erzählen davon, wie sie mit dem Text des Gärtringer Autors arbeiteten. „Wir haben angestrichen, was wir nicht verstanden haben und die Stellen, die wir nicht so gut fanden oder die zu lang waren markiert", sagt Florian. „Dann haben wir uns mit Dirk Traeger getroffen, wir haben kleine Gruppen gebildet, und er hat mit jedem Einzelnen gesprochen."

Tochter zeichnet Illustrationen

Das Ergebnis der intensiven Beratungen mit den Testlesern: Dirk Traegers Ritterroman nahm um rund zehn Prozent ab - schlank war er davor schon, vergleicht man ihn mit klassischen Werken („Don Quijote" - je nach Ausgabe bis zu 1500 Seiten). Kirsten Traeger, die Tochter des Autors, steuerte schöne Zeichnungen für das Werk bei. „Sonst zeichnet sie nur Mangas", sagt der Vater. Und alle Schüler, die an der Jerg-Ratgeb-Schule zu freiwilligen Testlesern wurden, haben nun ein Freiexemplar im eigenen Schrank, in dem sie die Abenteuer der alten Rittersleut' im Land der Gegenwart noch einmal nachlesen können.

(Artikel erschienen am 26.02.2016 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

betreuende Lehrerin: Jutta Wiemann

 Am Montag, den 16.11.15 warteten die siebten Klassen  ungeduldig auf einen Autor, der in der Mediothek der JRS kein Unbekannter ist: Fabian Lenk.
Im ersten Teil der Lesung fesselte er seine Zuhörer mit  spannenden Passagen aus „Die Maske der Maya“, einem Band aus der Serie „Die Schatzjäger“, die inzwischen acht Bände umfasst. Viele Fragen mussten beantwortet werden: Wo liegt die Halbinsel Yukatán? Wer kennt Pfeilgiftfrösche? Welche Grabbeigaben legten die Mayas ihren Toten ins Grab?
Nach einer kurzen Pause nahmen im zweiten Teil der Lesung Fenja, Luca und Nick, die Hauptfiguren der Schatzjäger, die Schüler mit nach Ägypten. „Der Raub der Mumie“ spielt in Kairo, zwischen Pyramiden, Pharaonen, Mumien und magischen Amuletten. Was führt auf die Spur der Verbrecher?
Wir danken dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung zu dieser großartigen, spannenden Lesung.
(Bärbel Kranert und Jutta Sailer)

 2015-11 Lesung mit Fabian Lenk 01 web

 

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