2025-07 Bläserklassenkonzert

Segel werden gehisst, mit Säbeln wird gerasselt
 
Herrenberg: Die Bläserklassen 5b und 6b der Jerg-Ratgeb-Realschule gehen mit ihrem Publikum auf eine klangvolle Weltreise und versprühen pure Spielfreude.
 
von Rüdiger Schwarz Gäubote Herrenberg, 19.07.2025
 

Bläserklassenkonzert in der Mensa Markweg: Einfach nur „supercalifragilisticexpialigetisch".    GB-Foto: Vecsey

Die Begeisterung ist groß, ein unglaublich guter Sound geht einem ins Ohr. So schnell bekommt man diese Musik nicht mehr aus seinen Lauschern raus. Wenn ewig junge, mit modernen, frischen Arrangements gemischte und jugendlichem Charme dargebotene Blasmusik ertönt, dann ist das schlichtweg „supercalifragilisticexpialigetisch". Auch diesen Klassiker aus dem Musical „Mary Poppins" spielen die Bläserklassen der Jerg-Ratgeb-Realschule beim großen Finale ihrer klangvollen Weltreise mit enorm viel pfiffigen und peppigen Schwung. Schwung hält jung und so geben die beiden Orchester der Klassen 5b und 6b Vollgas. Die kleinen, populären Werke aus aller Welt sprühen vor Spielfreude, machen allen in der Herrenberger Mensa Markweg viel Spaß. Kunterbunt geht es bei dieser Reise durch die unterschiedlichsten musikalischen Stile und Epochen zu. Welthit folgt auf Welthit. Da kommt keine Langeweile auf. Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude" aus seiner 9. Sinfonie funktioniert wie allerbeste Popmusik, glänzt freudigst, funkelt göttlich, strahlt himmlisch, gelingt den jungen Bläsern feierlich und prachtvoll. Diese barocke, zeitlose Festmusik schlechthin zündet herrlich, hat nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Edel, galant und hymnisch schraubt sich dieser Ohrwurm hinauf. Sein Pathos klingt so gar nicht hohl, sondern vielmehr jugendlich und frisch in den Ohren.

Klangwelten mit einer großen Bandbreite

Auch ein variantenreich sowie stimmungsvoll dargebotenes „Sur le pont d'Avignon" nimmt man liebend gerne als Souvenir auf dieser unterhaltsamen Tour durch abwechslungsreiche Klangwelten und musikalischen Spektren von großer Bandbreite mit. Ob nun „Wenn der Elefant in die Disco geht", ein „Hey, Pippi Langstrumpf` oder der „Monster Rock", das Blasorchester der 5b lässt es unter der Leitung von Anja Pfeifer quirlig und spritzig, gewitzt und launig rhythmisch pulsieren. Das swingt, rollt und rockt mit viel Elan und Esprit. Dynamisch und spannungsvoll, bombastisch und effektvoll breiten die jungen Bläser fesselnde Klangpanoramen und mitreißende Melodien aus. Dieser Big-Band-Sound dampft, glüht, pulst, brodelt und vibriert. Da wird mit einem „Aus der neuen Welt" amerikanischen Melodien folkloristisches Flair versprüht, da geht einem der treibende, poppige und funkige Groove eines „Ghostbusters" in die Beine, da werden unterm kraftvollen Freibeuter-Sound vom „Fluch der Karibik" Segel gehisst, wird mit Säbeln gerasselt.

Klangvolles Entertainment liefert auch das Orchester der 6b unter der Leitung von Martina Karl-Hartmann ab. Flexibel lässt man sie erklingen, all die großartigen Lieder. Nonchalant, gefühlvoll und beseelt ertönt Adeles „Rolling in the Deep". Pop trifft auf Soul-Beats, einen Hauch von Blues. Ganz gleich ob jetzt mit „You'll be in my Heart" sanfte und schmiegsame Töne ins Ohr träufeln, es mit dem satten, eruptiven Sound eines „Final Countdown" glamourös wird, ein legendäres „Born to be Wild" hart, fett, metallisch brettert oder prickelnder Latin-Dance-Pop der Sorte „Sway" und „Shake it ofr biegsam in Beine und Hüfte geht, all diese großartigen Melodien werden im modernen, ewig jungen Easy-Listening-Gewand präsentiert. Dieser Big-Band-Sound ist lässig und kraftvoll, schwingt leicht und erregt zugleich, steckt voller Lebensfreude und Lebensenergie. So geht mit dem „Wellerman" ein altes Seemannslied viral, derweil man mit der Titelmelodie und dem Marsch der Widerständler aus „Star Wars" nach den Sternen greift. Magie des Klangs trifft auf Fantastik des Sounds.

Mit einem „We will rock you" wird zu guter Letzt die ganze Mensa zum Beben gebracht. Die Stimmung kocht über.

(Artikel erschienen am 19.07.2025 im Gäubote Herrenberg. Wir danken der Redaktion des Gäubote für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks. Siehe auch www.gaeubote.de).

 

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